Saponificio Varesino



Artikel 1 - 3 von 3

Saponificio Varesino: Große Handwerkskunst trifft Wagemut

Erfahrung, Geduld, Liebe zum Detail und hochreine pflanzliche Rohstoffe - all dies benötigt, wer ein erfolgreicher Seifenhersteller sein möchte. Dante Bardelli hatte alle Voraussetzungen, als er mutig und innovativ gleich nach Kriegsende 1945 eine kleine Manufaktur gründete: die Saponificio Varesino. Am Ufer des Lago Maggiore bescherte ihm die Natur die kostbaren Inhaltsstoffe, die er in großer Handwerkskunst zu feinsten Seifen verarbeitete. Dabei stützte er sich auf ein traditionsreiches Verfahren, das allergrößtes Können voraussetzt: die Savon de Marseille.dambiro

Während die berühmte Aleppo-Seife bereits im 8. Jahrhundert nach Christi in Syrien erfunden wurde, dauerte es in Europa noch beinahe ein Jahrtausend, bis sich die gesundheitlichen und kosmetischen Vorteile von Hygiene im Allgemeinen und Seife im Besonderen durchsetzten. Es war der Luxus liebende Sonnenkönig Ludwig XIV, der Reinigungsrituale im Wortsinn hoffähig machte und damit der Menschheit nicht nur den heute glücklicherweise üblichen Wohlgeruch schenkte, sondern auch Krankheiten verhinderte, die auf mangelnde Hygiene zurückzuführen sind. Ob nun Weitsicht oder nur ein sensibles Näschen dazu führten, mag dahingestellt sein. Jedenfalls zitierte der Sonnenkönig die besten Seifensieder  des Landes nach Versailles, um auf der Basis der arabischen Seifenverarbeitung eine Methode zu entwickeln, die sich auch in Europa gut umsetzen ließe: Pflanzenöle werden in einem großen Kessel vermischt und beim Kochprozess unter Zugabe von Natron, Alkali und Meersalz in einem stundenlangen chemischen Prozess verseift. So war die Hafenstadt Marseille als Produktionsstandort aufgrund ihrer üppigen Vegetation und der Lage am Mittelmeer geradezu prädestiniert: Im Hinterland wuchsen Oliven als Grundlage für reines Pflanzenöl, das Meer war Lieferant für das Salz der Lauge und die Provence bot ein wahres Füllhorn an ätherischen Düften, die die Seifenstücke in duftende Kostbarkeiten verwandelten, deren cremiger Schaum reinigte und die Haut gleichzeitig pflegte. Mit dem „Colbert-Edikt“ bestimmt der König im Jahr 1688 außerdem, dass mindestens 70 Prozent aller Inhaltsstoffe aus Pflanzenölen bestehen müssen und ausschließlich naturreine Farb- und Zusatzstoffe verwendet werden dürfen. Wie weise! Noch heute werden Marseiller Seifen allen Ansprüchen an nachhaltige Kosmetik gerecht. Leider vergaß der Sonnenkönig, die kostbaren Pflanzenseifen patentieren zu lassen.dambiro

Das wiederum kam Dante Bardelli zugute: Denn er besaß großes Talent in der Saponification, das er seit Generationen weitergibt. In den 1960er-Jahren eroberte seine Lavender Soap den Markt, wenig später seine raffiniert geformte Velour Paris Soap, bevor die Orchid Soap des Unternehmens in den 1980-erJahren viele Liebhaber fand. Zeitgleich perfektionierten die Nachfahren des Unternehmens die große Handwerkskunst durch modernste Produktionsverfahren und erweiterten die Produktpalette um begehrte Toilettenartikel und Parfums. Heute steht das Unternehmen Saponificio Veresino für hochwertigste Pflege- und Rasurprodukte sowie kostbare Parfums. Man sieht: Erfahrung, Geduld, Liebe zum Detail, reinste Inhaltsstoffe und innovativer Wagemut waren und sind der Schlüssel zum Erfolg.dambiro