DÜFTE

Die Macht des Olfaktorischen

Immer der Nase nach! Die olfaktorische Wahrnehmung, also unser Geruchssinn, beeinflusst unser ganzes Leben. Gerüche sind eng verbunden mit Erinnerungen, verändern unsere Gefühle und haben sogar Einfluss auf unsere Partnerwahl. Das geflügelte Wort "jemanden gut riechen können" hat durchaus Sinn. Forscher des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie in Plön fanden jetzt heraus: Wirbeltiere erkennen am Geruch, ob Erbgut und Abwehrkräfte des Gegenübers zu ihnen passen. Liebe geht also im Wortsinn durch die Nase. Ein Parfüm einer favorisierten Duftrichtung verstärkt unsere genetische Botschaft quasi wie ein Make-up. Auch dafür haben wir "ein feines Näschen". Seit vorchristlicher Zeit versuchen Menschen deshalb, ihren eigenen Geruch zu prägen, ihn angenehmer für sich und andere zu machen. Was gut riecht und was nicht, ist dabei zwar individuell verschieden, aber auch geografisch und kulturell beeinflusst: Während die Briten Rosenwasser lieben, umgeben sich Amerikaner gerne mit Vanillearomen und im Mittelmeerraum sind Lavendelabsolues unabdingbar.

Wir von parfumlounge möchten unseren Kunden bei der Suche nach ihrem individuell passenden Lieblingsparfum zur Seite stehen. Wir verstehen uns als Dufterklärer. So können persönliche Vorlieben oder No-Gos besser unterschieden werden. Wir präsentieren hunderte exklusiver, luxuriöser Parfüms. Sie stammen überwiegend aus den Laboratorien und Ateliers namhafter oder avantgardistischer italienischer Duftkünstler. Hier, im Duft-Universum Italien, gehen wir von parfumlounge auf  die Suche nach Ihrem Favoriten. Wir spezialisieren uns dabei auf Nobel-Essenzen aus edelsten Ingredienzen. Getreu unserem Motto: Nobility statt Mainstream!

Die Geschichte des Per fumum

Schon die alten Ägypter verbrannten duftende Hölzer, Gewürze und Harze, um sich (nicht nur bei religiösen Ritualen) mit Wohlgerüchen zu umgeben. Daraus resultiert der Name: "per fumum" steht für "durch den Rauch". Die Griechen versuchten gar, mit Duftwerk Krankheiten zu bekämpfen. Doch erst die Römer nutzen die Kraft der natürlichen Aromen zur Veränderung des eigenen Geruchs, zur Körperhygiene und -pflege. Kein Wunder also, dass die Parfümherstellung in Italien noch heute große Bedeutung hat. Zum Luxusgut wurde Parfüm im 19. Jahrhundert, als synthetisch hergestellte Nuancen die natürlichen Ingredienzien ergänzen. Düfte korrespondierten fortan mit Kleidung und Accessoires und veränderten das eigene Erscheinungsbild. Dafür stehen so große Namen der Modebranche wie Coco Chanel oder Christian Dior.

Die Duftherstellung

Es gibt viele Wege, um aus einem natürlichen Rohstoff einen kostbaren, lang anhaltenden Duft zu extrahieren.

- Die älteste Methode ist die Enfleurage, bei der Blütenduftstoffe durch tierisches Fett absorbiert und anschließend mit Alkohol ausgewaschen werden. Es entsteht das "Absolue d'Enfleurage".

- Bei der Mazeration (Enfleurage à chaud) wird die Fett-Blüten-Masse mehrere Stunden lang gekocht.

- Bei der Destillation löst kochendes Wasser Duftstoffe aus den Blüten- und Pflanzenteilen heraus. Das Kondensat enthält ätherische Öle und führt nach der Abkühlung zu den "Huiles Essentielles".

- Die gängigste Methode in der heutigen Parfümherstellung ist die Extraktion: Flüchtige Lösungsmittel entziehen den Pflanzen die ätherischen Öle. Nach der Reinigung bleibt reines Blütenöl übrig: die "L‘Essence Absolue".

- Beim Softact, einer Weiterentwicklung der Extraktion, wird flüssiger Kohlenwasserstoff durch die Pflanzenteile oder andere Duftträger geleitet.

- Die Expression schließlich nutzt unmittelbar die ätherischen Öle, die beispielsweise beim Aufbrechen der Schale einer Zitrusfrucht austreten.

Die 7 Grundgerüche

Der Mensch kann nach neuesten Forschungen bis zu eine Billion Gerüche  unterscheiden, aber selten benennen. Deshalb erstellte der Chemiker John E. Amoore eine Liste mit sieben Grundgerüchen: campherähnlich, moschusartig, blumenduftartig, mentholartig, ätherisch, beißend, faulig. Daraus resultieren die Parfümnoten:

- Blumig (etwa Rose)
- Fruchtig (etwa Orange)
- Würzig (etwa Basilikum)
- Ätherisch (etwa Tomate)
- Stechend (etwa Meerrettich)
- Kampferartig (etwa Eukalyptus und Menthol)
- Naturnah (etwa Leder und Holz)

Ein Geheimtipp von parfumlounge: Wer sein Lieblingsparfüm sucht, sollte eine Grundregel stets beherzigen: Niemals mehr als vier Parfüms hintereinander testen! Mehr kann eine untrainierte Nase nicht differenzieren. Dabei sollte man sich Zeit lassen und jede Essenz lange wirken lassen, bis sich zunächst die Kopfnote, dann die Herz- und Basisnote voll entfaltet haben. Erst dann kann ein Parfüm in seiner Ganzheitlichkeit bewertet werden. Es kommt vor, dass ein Dufterlebnis köstlich beginnt, die lang anhaltende Sillage aber als unangenehm empfunden wird.

Parfumlounge-Tipp: Mit der Nase schmecken

Düfte haben nicht nur unmittelbaren Einfluss auf unsere vegetatives Nervensystem und unser Sozialleben. Die olfaktorische Wahrnehmung ist auch überlebenswichtig: Denn sie signalisiert Gefahr und warnt den Körper vor verdorbenem Essen. Ohne unseren Geruchssinn würden wir nichts schmecken. Der Test ist leicht: Augen verbinden, Nase abklemmen und dann etwa ein Gewürz testen. Wenn sich die Pflanze nicht aus der Konsistenz ableiten lässt, ist es schwierig, ihren Namen ganz ohne Nase herauszufinden. Denn nur sie hilft, ein Aroma zu identifizieren. Ohne Nase kein Geschmack.

Sinnsprüche und Aphorismen zu Düften:

Düfte sind die Gefühle der Blumen (Heinrich Heine)

Immer der Nase nach

Jemandem etwas auf die Nase binden

Jemanden gut riechen können

Es hält nicht jedes Schafgesicht, was seine Nase verspricht

Die Nase voll haben

Auf die Nase fallen

Die Nase vorn haben

Sich beschnuppern

An die eigene Nase fassen